Für mich bedeutet Konvergenz Zusammenspiel und Vernetzung, d.h. ein System so zu organisieren, dass Synergieeffekte und komparative Vorteile realisiert werden. Konvergenz heißt aber auch, Einigkeit über ein Ziel zu haben.
Wir leben in einer Welt voll von Veränderungen. Um sich den damit verbundenen Wechselwirkungen nicht nur zu ergeben, sondern sie sich zu Nutze zu machen, braucht es Konvergenz, eine Art Handlungsprinzip oder Antwort auf eine zunehmende Komplexität.
Die Energiewirtschaft hat einen doppelten Salto vor. Zum einen sollen die Akteure – trotz des Unbundlings – nicht mehr nur auf ihr eigenes Geschäft schauen. Zum anderen sollen sie branchenübergreifend denken. Eine echte Herausforderung!
Sektorenkopplung und die künftige Finanzierung der Energiewende.
Die Energiebranche wird von den disruptiven Veränderungen durch neue Technologien und Digitalisierung geprägt sein. Wir stehen noch am Anfang des Prozesses. Rollen werden sich grundlegend ändern. Wir sollten damit proaktiv umgehen.
Neue Unternehmen sind im Markt und der Gesetzgeber steckt das Spielfeld für die neue Energiewelt ab. In dieser Phase sollten wir eine gemeinsame Idee von den Trends zur Ausgestaltung des künftigen Energiemarktes entwickeln.
Die Erneuerbaren müssen noch weiter als normaler Teilnehmer ohne Sonderregeln in den Energiemarkt integriert werden. Dabei müssen sie Spielregeln beachten, die für die Sicherheit der Versorgung notwendig sind.
Der Kongress bietet die Bühne, auf der eine Vielzahl von Akteuren ihre Vision von der Energiezukunft erläutern kann. Insofern hoffe ich, dass die Beiträge manchen überraschenden und inspirierenden Ausblick auf die Zukunft geben.
Convergence means many things for different people.For me, in what is a transforming and challenging world today, it is about the convergence and allignment among all stakeholders now on the need for an energy transition.That is convergence among policy makers, among consumers, entrepreneurs, investors - and above all else for us as bankers, among our clients.It is also about new partnerships and alignment among our clients as objectives and new world visions converge.
It is important to talk about it now, because for the first time post Paris there is an alignment about WHAT needs to be done. And it is important therefore to talk NOW about HOW it gets done, given that alignment - because, frankly, the challenge of funding that energy transition is huge and the clock is ticking.
Convergence on goals and strategies means renewables is front centre. And now, as a banker and financier, it is all about moving green financing into the mainstream. Green bonds are a niche, albeit a growing one that we are leaders in. Project financings are critical pieces of the jigsaw but small steps. All that is good, but what is really needed now is for the balance sheets of the big tech companies, the big oil and gas companies and the big incumbent utilities to have the confidence and stakeholder support to be able to swing behind the $75 trillion funding ask that needs to be met by 2040 to hit our COP21 targets.
The other hot topic for me as an M&A banker is what next in terms of deals. I think the world needs new partnerships to deal with the new challenges and opportunities ahead - that means big joint ventures, new alliances, new models, even new companies and combinations. And that is very exciting as well as challenging.
„Die Energiebranche der Zukunft“ – ist es nicht eine fatale Illusion, dass es eine solche abgegrenzte Branche überhaupt noch geben wird? Was sind die Kundenbedürfnisse und damit Geschäftsmodelle der Zukunft?
Weil wir jetzt schnell lernen müssen, loszulassen und mit alten, bisher stets erfolgreichen Mustern zu brechen. Wenn wir nicht konsequent vom Kunden her denken, haben wir keine Chance.
Wir sind heute sehr gut aufgestellt – aber was das morgen noch wert ist, weiß kein Mensch. Das heißt: Wir müssen noch schneller werden und uns immer weiterentwickeln – die Ungewissheit als Chance begreifen.
Digitalisierung, Vernetzung und Dezentralisierung
„Fast jede gegenwärtige Technologie ist Tochter eines Konvergenzprozesses“, schreibt Technikphilosoph Klaus Kornwachs. Ich verstehe das Leitmotiv als Einladung, gemeinsam und optimistisch den Herausforderungen der Branche zu begegnen.
Die Digitalisierung bricht klassische Marktgrenzen auf und stellt etablierte Geschäftsmodelle in Frage. Erfolg hat, wer die neue Akteursvielfalt nutzt und durch kluge Kooperationen neue Geschäftsfelder besetzt - oder selbst erschafft.
Thema Urban Eco Mobility:
Städte verantworten weltweit 80 Prozent der CO2-Emissionen. Besonders im urbanen Raum können die Potentiale des Verkehrssektors nur im Zusammenspiel der Marktteilnehmer gehoben werden. Energieversorger sehe ich dabei in einer Schlüsselrolle.
Neue Geschäftsmodelle entstehen, wenn der Markt langfristige Investitionssignale sendet. Das ist unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht der Fall. Für mich bleibt die Finanzierung der Energiewende eine zentrale Aufgabe.
Für mich steht im Mittelpunkt das Zusammenwachsen kleinerer, mitunter auch bisher verschiedener Einheiten zu einem größeren Ganzen. Sowohl bei der Energiewende als auch bei der Vollendung des Energiebinnenmarktes stehen wir genau vor dieser Herausforderung. Wie können wir unterschiedliche Akteure miteinander vernetzen, wie können wir regionale Anforderungen mit überregionalen, gar europäischen Märkten in Einklang bringen? Der Börse als Plattform, die all diese unterschiedlichen Interessen bündelt, kommt hier eine zentrale Bedeutung zu.
Zuletzt gab es einige Meilensteine bei politischen Entscheidungen: Den Weltklimavertrag von Paris, das Strommarktgesetz in Deutschland oder das gegenwärtig diskutierte „Winterpacket“ der EU-Kommission. Es gibt einen klaren Pfad zu mehr Erneuerbaren, zu mehr Flexibilität und zu mehr Dezentralität im Energiemarkt. Begleitet und letztlich beschleunigt wird dies durch den Trend der Digitalisierung. Überspitzt gesagt, ändert sich für alle alles. Hier ist es wichtig, die Zusammenhänge und übergreifenden Potentiale für die Geschäftsmodelle der Zukunft zu identifizieren.
Für den Energiehandel ist das Thema Konvergenz nicht neu. Die Harmonisierung und Integration nationaler Strommärkte zu einem europäischen Strombinnenmarkt durch verschiedene Marktkopplungsinitiativen begleitet uns nun schon seit mehr als zehn Jahren. Sichtbarster Ausdruck ist eine deutliche Konvergenz von Preisen in den europäischen Strommärkten. Für die Zukunft geht es aber um das Zusammenbringen von unterschiedlichen Technologien – etwa Erneuerbare, konventionelle Kraftwerke und Speicher – in unterschiedlicher lokaler Ausprägung – also zentral und dezentral – bis hin zu den unterschiedlichen Sektoren, die zunehmend stromgetrieben sein werden. Vor allem die Börsen haben hier reichlich Erfahrung darin, integrative Plattformen zu entwickeln.
Ich bin gespannt darauf, wie die Branche sich auf die neuen Herausforderungen wie Digitalisierung und Regionalisierung einstellen und in konkrete neue Geschäftsmodelle umsetzen wird.
Zwei Aspekte, die das zukünftige Aussehen der Energiewirtschaft bestimmen: 1. Die für eine weitergehende Optimierung notwendige Kopplung der Sektoren des Energiesystems. 2. Die digitalisierungsgetriebene Verschmelzung von Industrien.
Zum einem muss jede Möglichkeit genutzt werden, die Energiewende mit Blick auf das eigentliche Ziel, die Dekarbonisierung, zu rekalibrieren. Zum anderen bieten datengetriebene Konvergenzlösungen neue Chancen, oder werden zu Gefahren, wenn es andere machen.
Ein Energiesystem, das auf einer dargebotsabhängigen Energieerzeugung fußen soll, erfordert zum „Funktionieren“ die Konvergenz bzw. Sektorkopplung. Mit Konvergenz bzw. Sektorkopplung schaffen die erneuerbaren Energien die Marktintegration.
Während des Kongress: Diskussion der Rollen von „vernachlässigter“ Wasserwirtschaft und der „Hype-Themen“ der letzten Jahre Smart City und Blockchain im Rahmen der Sektorkopplung. Zum Feier-Abend: Weitere Entwicklung der Grosshandelspreise.
Konvergenz bedeutet ein Zusammenwachsen von verschiedenen Branchen. Viel zitiertes Beispiel: die Zusammenarbeit von Automobilindustrie und Energieversorgern mit Blick auf Elektromobilität. Dazu gehört auch eine neue Wertschöpfungskette, geprägt von Kundenbedürfnissen und Digitalisierung.
Wichtig ist, die Herausforderungen aktiv anzugehen und in konkrete Lösungen umzusetzen. Konvergenz passiert jetzt. Technologien bieten vielfältige Umsetzungsoptionen. Es muss getestet werden, was funktioniert: „Trial & error“ statt zeitaufwändige Business Cases.
Die Zukunft der Erneuerbaren ist ein wichtiges Thema des künftigen Energiemixes. Wir werden das als Teil eines modernen Energiesystems und einer nachhaltigen Versorgung erleben, die auf Konvergenz basieren wird. Stichwort: „Smart Cities“.
Technologien und IT vs. Politik als zentrale Gegenpole. Infrastruktur und Finanzierung als weitere Eckpunkte. Aber auch die Kundenbedürfnisse und die künftige Rolle der Versorger.
Digitalisierung und konventionelle Netze konvergieren, d.h., früher wurden Elektrizität, Wärmeversorgung und Verkehr völlig unabhängig voneinander betrachtet, das ändert sich jedoch gerade in vielen Städten.
Verschiedene Städte treiben die Netzkonvergenz voran und konzipieren unterschiedliche Versorgungsnetze als Gesamtsystem (Sektorkopplung). So leisten sie einen Beitrag zu einer auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz ausgerichteten Energiepolitik.
Die zunehmende Dynamik in den Netzen erfordert Flexibilität, der wir mit Digitalisierung begegnen können. ABB bringt dabei zusätzlich zur Erfahrung in der Energietechnik ein großes Wissen aus der Automation ein.
Die Digitalisierung der Netze ist ein Thema, dass unsere Branche beschäftigt. Daneben sehe ich Power Quality und Energiespeicher, insbesondere auch im Zusammenhang mit Elektromobilität.
Ohne ein konvergentes Energiesystem wird die Energiewende nicht zu schaffen sein. Das ist jedoch leichter gesagt, als getan. Was 100 Jahre lang galt, gilt plötzlich nicht mehr. Damit steht die Branche vor der mit Abstand größten Herausforderung seit Beginn der Liberalisierung.
Es ist nicht „5 vor 12“, sondern die Glocke schlägt bereits laut und deutlich. Deswegen ist es wichtig, endlich von den Detaildiskussionen zu technischen Einzelheiten wegzukommen, und den Blick auf das komplexe Ganze zu lenken.
Der Energiemanager von heute muss sich mit einer unglaublich komplexen Markt-, Kunden- und Unternehmensstruktur auseinandersetzen - unabhängig davon, ob er von Hause aus „Techniker“, „Vertriebler“ oder „Kaufmann“ ist. Das ist nur Wenigen in die Wiege gelegt und stellt den HR-Bereich vor große Herausforderungen, diesen neuen Typus von Führungskraft zu finden
Eine zentrale Frage wird sein, wie die Branche trotz der Vielzahl von Bedrohungen und den Verwerfungen klassischer Führungs-, Struktur- und Organisationsmodelle nicht nur überleben, sondern prosperieren kann. Darauf Antworten zu finden, wird unglaublich spannend sein.
Wir sehen bereits heute, dass die Veränderungen im Erzeugungsmix in Richtung erneuerbarer Energien, die vorhanden Technologien einander näher bringen. Der Trend zu technologieneutralen Ausschreibungen wird diese Entwicklung weiter beschleunigen. Eine Herausforderung besteht darin, die Stromgestehungskosten weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Konvergenz verschiedener Energiesysteme voranzutreiben. Hier sehe ich insbesondere in der Sektorenkopplung von Strom und Verkehr aber auch Strom und Wärme ein erhebliches Potential eine intelligente Nutzung der volatilen Energie-Erzeugung zu ermöglichen.
Wir leben in Zeiten erheblichen Umbruchs und unsere heutigen unternehmerischen Entscheidungen, aber auch die Politischen, werden maßgeblich unsere langfristige Zukunft beeinflussen. Dazu brauchen wir jetzt einen umfassenden Austausch darüber, welchen Einfluss beispielsweise die Digitalisierung, die grundsätzliche Technologieentwicklung aber auch neue Marktteilnehmer auf unser Geschäft haben werden und wie wir die Energieversorgung der Zukunft kosteneffizient für die Gesellschaft und nachhaltig gestalten können.
Im Vordergrund steht weiterhin die Senkung der Stromgestehungskosten. Dies werden wir zum einen über wettbewerbliche Fördersysteme und durch eine bessere Kombination von Technologien zur Erzeugung und Speicherung von Erneuerbarer Energie erreichen. Wir arbeiten beispielsweise intensiv an der Kombination von Solar-Energie mit unseren bestehenden Onshore Anlagen, um bspw. den vorhanden Netzzugang besser auszulasten. Darüber hinaus wird die Sektor Kopplung stark an Bedeutung gewinnen, z.B. können Fernwärmenetze ohne großen Aufwand als große Speicher für regenerativen Strom dienen und helfen die Integration fluktuierender Einspeisung kosteneffizient zu unterstützen.
Kosteneffizienter Ausbau Erneuerbarer Energien mit dem Ziel der Subventionsfreiheit, Technologieunabhängige Ausschreibungen, Digitalisierung.